Ausbildung / Studium

Mein Weg in die Welt der Dokumentation – ein Werkzeugkoffer voller Möglichkeiten

Mein Studium zum Diplom-Dokumentar (FH) im Studiengang Allgemeine Dokumentation beschreibe ich gerne als ein echtes „Werkzeugstudium“. Warum? Weil ich dort ein ganzes Arsenal an Methoden, Techniken und Konzepten kennengelernt habe, mit denen sich Informationen, Dokumente und Wissen strukturieren, erschließen und vermitteln lassen – Werkzeuge, die mich bis heute in meiner beruflichen Praxis begleiten.

Der Startpunkt lag im klassischen Bibliotheks- und Archivwesen. Ich habe gelernt, wie Bibliotheken und Archive aufgebaut sind, wie man mit Regelwerken wie RAK-WB arbeitet, wie man Inhalte systematisch erschließt und in Katalogen – ob Zettel, Karte oder Online – auffindbar macht. Auch die Arbeit mit Thesauren gehörte dazu, ebenso wie das inhaltliche Erfassen von Texten und Dokumenten – ein echtes Fundament für jede Form von Informationsarbeit.

Ein weiterer zentraler Bereich war das Informationsmanagement – angefangen bei der Recherche in gedruckten Quellen und Bibliografien bis hin zur professionellen Online-Recherche. Ich habe gelernt, Informationen nicht nur zu finden, sondern sie auch zielgruppengerecht aufzubereiten und zu präsentieren.

Rund wurde das Ganze durch Fächer wie analytische Statistik, Dokumentationsrecht, Fachsprachen (Englisch und Französisch) und Informatik – besonders spannend war für mich die Einführung in Datenbankkonzepte und Programmiersprachen.

Und genau hier – an der Schnittstelle von analoger und digitaler Welt – begann mein persönlicher Weg in die digitale Transformation.

Was früher in Zettelkästen lag, wird heute mit Metadaten in modernen Datenbanksystemen verwaltet. Aus Papierarchiven wurden elektronische Dokumentenmanagementsysteme. Der Übergang war (und ist) ein spannender Prozess – einer, den ich beruflich von Anfang an miterlebt und aktiv mitgestaltet habe. Ob Digitalisierung von Beständen, elektronische Archivierung oder das Etablieren komplett digitaler Workflows: Ich habe die Entwicklung vom klassischen Dokumentar zur digitalen Wissensschnittstelle Schritt für Schritt mit vollzogen – und lerne bis heute ständig dazu.

Denn eines ist für mich klar: Digitale Transformation ist kein Projekt mit Enddatum – sie ist ein kontinuierlicher Lernprozess. Und genau dieser Wandel motiviert mich. Technologien ändern sich, aber der Kern bleibt: Informationen so zu strukturieren, dass andere sie effizient nutzen können.

Auch meine Praktika haben diese Entwicklung mitgeprägt:

  • Im Textarchiv des Axel-Springer-Verlags in Hamburg erlebte ich noch viele analoge Arbeitsschritte – und gleichzeitig erste digitale Systeme zur Inhaltserschließung und Rechercheunterstützung. Ich durfte dort viele Schnittstellen zwischen Print und Datenbank kennenlernen.
  • Im Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik in Bremen konnte ich mein Interesse an maritimen Themen mit modernen Informationssystemen verbinden und bei der Datenpflege wie bei der digitalen Recherche aktiv mitwirken.
  • Und schließlich das Praktikum nach dem Studium in einer kleinen Buchbinderei: Hier habe ich die materielle Seite von Informationsbewahrung kennengelernt – ein schöner Kontrast zur digitalen Welt und ein wichtiger Reminder, wie sich beide Sphären sinnvoll ergänzen können.

In Summe war mein Studium nicht nur eine Ausbildung, sondern der Startpunkt für eine berufliche Reise – vom klassischen Papierdokument bis hin zum digitalen Informations-Ökosystem. Eine Reise, auf der ich bis heute mit viel Neugier, Herzblut und dem ständigen Willen zum Dazulernen unterwegs bin.



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